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Das Demminer Kreiskrankenhaus leuchtet Montagnacht alarmrot

Das Demminer Kreiskrankenhaus leuchtet Montagnacht alarmrot (Bild vergrößern)
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Bundesweiter Aktionstag:

 

Die Verunsicherung ist riesengroß, die Unterstützung nicht ausreichend Die Vorderfront des Kreiskrankenhauses Demmin wird in der Nacht auf den 20. Juni in Rot angestrahlt.

Die Demminer Einrichtung beteiligt sich damit am bundesweiten Aktionstag der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG) am Dienstag unter der Hauptbotschaft „Alarmstufe Rot - Krankenhäuser in Not“ mit zentraler Kundgebung in Berlin.

 

Bereits im vergangenen Jahr am 5. September haben die Kliniken auf ihre verheerende wirtschaftliche Situation aufmerksam gemacht. Auch das Kreiskrankenhaus Demmin ist durch immense inflationsbedingte Kostensteigerungen und fehlende Refinanzierung stark von der aktuellen Lage betroffen.

„Die Krankenhausreform bleibt eine Blackbox, die zu einer großen Verunsicherung führt.

 

Zugleich lassen die versprochenen Hilfsleistungen trotz der teils explodierenden Kosten auf sich warten“, erklärte der Geschäftsführer des Kreiskrankenhauses Demmin, Kai Firneisen. „Speziell für unser Haus ist von großer Bedeutung, dass zunächst die bereits versprochene Umschichtung eines Teilbetrags von 2,5 Milliarden Euro aus dem Ausgleichstopf der Krankenhäuser (Energiepreisbremsennovelle) hin zum pauschalen Ausgleich für die Steigerungen indirekter Energiekosten zeitnah erfolgt“, so Firneisen.

 

Bundesgesundheitsminister Prof. Karl Lauterbach hatte auf der Bundespressekonferenz am 5. April 2023 angekündigt, dass die Kliniken „sehr kurzfristig mit einer Entlastung von zusätzlichen 2,5 Mrd. Eurorechnen können“.

„Mit dieser Maßnahme könnte ein kleiner Teil der inflationsbedingten Kostensteigerungen für Krankenhäuser kompensiert werden, aber wir warten vergeblich darauf, dass das Geld auch bei uns ankommt“, sagte der Krankenhauschef.

 

Zugleich machte er deutlich, dass im Vergütungssystem der Krankenhäuser nirgendwo ein direkter Inflationsausgleich enthalten ist und auch die starken Tarifentwicklungen nur unzureichend durch die Krankenhausbudgets ausgeglichen werden. „Das läuft auf eine eiskalte Strukturanpassung durch die Hintertür hinaus, weil die Krankenhäuser dadurch zunehmend in die Insolvenz gerieben werden.

 

Für unsere Region und eine hochwertige Versorgungssicherheit für alle Patienten ist der Erhalt der schon nach der Wende stark reduzierten Krankenhausinfrastruktur jedoch von enormer Bedeutung. Wir fordern deshalb, dass Krankenhäuser die inflationsbedingten Kostensteigerungen auch 1:1 mit einem Zuschlag in Echtzeit ausgeglichen bekommen.“

 

Auch unabhängige Untersuchungen, wie der jährliche Krankenhausrating-Report, spiegeln wider, dass fast jedes zweite Krankenhaus von Insolvenz bedroht ist und fast keine Klinik mehr eine schwarze Null schreibt. Allein durch die inflationsbedingten Kostensteigerungen werden die Krankenhäuser in Deutschland bis Ende des Jahres 2023 ein Defizit von rund 10 Milliarden Euro angehäuft haben. Die Kliniken fordern vor diesem Hintergrund am bundesweiten Aktionstag die Politik auf, nachhaltige und verlässliche Rahmenbedingungen in der Gesundheitsversorgung und zur Sicherung der Fachkräfte zu schaffen.