„21. Demminer Orgeltage“ mit abwechslungsreichem Programm

Die intensiven Vorbereitungen haben sich gelohnt, so dass die 21. Demminer Orgeltage vom 01. bis zum 03. September 2023  wieder zu einem besonderen kulturellen Höhepunkt in der Region geworden sind.

Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Greifswald, Stralsund oder Stavenhagen bewiesen auch das überregionale Interesse.

Vor dem Eröffnungskonzert am Freitagabend in der St. Bartholomaeikirche dankte Altbürgermeister Ernst Wellmer als Schirmherr der Veranstaltung mit herzlichen Worten allen ehrenamtlichen Akteuren des Orgelfördervereins und Kirchenmusikdirektor Thomas K. Beck für immer neue Ideen, uns die ´Königin der Instrumente´ zu präsentieren sowie in- und ausländische Organisten und Instrumentalisten für Demmin zu begeistern.

„Ich weiß, dass es im Vorfeld schon manche schlaflose Nacht gegeben hat, wenn krankheitsbedingt kurzfristig Absagen erfolgten oder Orgeln in Nachbargemeinden aus unterschiedlichen Gründen nicht bespielbar waren, wie auch dieses Mal. Aber nie musste eine Veranstaltung abgesagt werden; immer wurde gleichwertiger Ersatz gefunden.“    

Fördervereinsvorsitzender Gottfried von Knobelsdorff-Brenkenhoff gab zunächst  einen kurzen Einblick in die Musikentwicklung und -ausbildung in Deutschland und begrüßte sodann die beiden japanischen Instrumentalisten Yuki Aso (Tuba) und Chizuko Choki (Orgel), die in Berlin bzw. Weimar studierten und gekonnt  Werke aus verschiedenen Jahrhunderten, u.a. von Bach, Händel und Mozart,  präsentierten. 

In der Konzertpause kam es im Turmraum bei Saft und Wein zu interessanten Gesprächen.                                                                          

Eine ganztägige „Orgelfahrt“  führte die Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit einem Bus und drei PKW zunächst nach Deyelsdorf in die dortige Schlosskirche. Hier begrüßte sie KMD Thomas K. Beck, der zunächst über die Kirche mit ihrer besonderen Orgel informierte und das Instrument sodann im Rahmen einer „Orgelmatinee“ gekonnt mit Werken von Bach, Pärt und Chaminade präsentierte. Die Arp Schnitger/Mehmel-Orgel war 1674 zunächst als Hausorgel für den Hamburger Pastor Johann Friedrich Mayer angefertigt worden. 1741/42 wurde sie in der Deyelsdorfer Kirche aufgestellt. Orgelbaumeister Friedrich Albert Mehmel erweiterte die Orgel im Jahre 1778. Ihm verdankt die Deyelsdorfer Orgel ihre heutige Disposition mit 8 Registern.                                                            

Ein schmackhaftes Mittagessen im „Alten Krug“ in Poggendorf rundete den gemeinsamen Vormittag ab, bevor die Anwesenden in der St. Marienkirche in Görmin von Pastorin Franziska Wells erwartet wurden. Sie freute sich, im Rahmen der Konzertreihe „Klingende Kirchen“ im bis auf den letzten Platz gefüllten Gotteshaus auch eine gemeinsame Veranstaltung mit den „Demminer Orgeltagen“ durchführen zu können. Interessant war, zu hören, dass diese Orgel zunächst für die Pariser Industrie-Weltausstellung 1852/53 von Orgelbaumeister Barnim Grüneberg erbaut wurde und die älteste mechanische Kegelladen-Orgel Pommerns mit 513 Pfeifen in sieben klingenden Stimmen ist. 1855 kam sie nach Görmin. Erklingen ließ sie sodann wiederum Kantor Beck, der gemeinsam mit der Sopranistin Lilly Bahlke u.a. Werke von Bach, Pergolesi und Chaminade zu Gehör brachte. Beide erhielten viel Beifall für ihren gelungenen Beitrag.                                                                                                      

Zu leckerem Kaffee und Kuchen bei herrlichem Sonnenschein, gesponsert und serviert von Görminer Gemeindemitgliedern, wurde anschließend in Trissow eingeladen. Hier befand sich auch das HAMMOND-Museum von Axel Schulz, das mit großem Interesse besichtigt wurde. In lockerer Form erläuterte der Inhaber die verschiedenen wertvollen Instrumente und führte sie gekonnt vor. Begeistert und mit vielen neuen Eindrücken ging es wieder zurück in die Heimatstadt.                                                                                                                                      

Ein weiterer besonderer Höhepunkt dieser Orgeltage war abschließend am Sonntag der Festgottesdienst in St. Bartholomaei, gehalten von Pastorin Uta Voll, mit der ausdrucksstarken Aufführung der Kantate „Laudate, Pueri, Dominum“ von Antonio Caldara. Begleitet wurden die Sängerinnen und Sänger der Kantorei Demmin und die Sopranistin Lea Witkowski von Instrumentalisten des Theaterorchesters Greifswald. Die Gesamtleitung hatte auch hier KMD Thomas K. Beck.

Ihm und allen Mitwirkenden wurde mit lang anhaltendem Beifall herzlich gedankt.